20.12.09

Zu Weihnachten

In Tübingen gab's einst einen Laden, der - neben normalen Möbeln - allerlei lustigen Firlefanz verkaufte: Aufblasbare Weihnachtsbäume, made in Hong Kong, Sessel in Herzform und vieles mehr. Leider existiert er nicht mehr. In Berlin gibt's einen ähnlichen Laden, nahe dem Prenzelberg, aber man kann ja nicht jedes Mal nach Berlin fahren ...

Gut, daß es hie und da passende Versandhändler gibt.

»Nixgut« z. B., der Versandhändler für den gepflegten Punker von heute, der auch schon mal mit Kreditkarte zahlt und Boni für dicke Bestellungen schätzt, bietet diese Fußmatte an:



Na, wenn das nicht das passende Präsent für alle dominanten SMer ist! Gut, für dieses Weihnachten ist es schon zu spät ... aber Weihnachten kommt ja alle Jahre wieder! ;-)

In diesem Sinne: Frohe Feiertage!

Rüdiger Happ

14.12.09

»Mainstream« - was ist das?

Da kommt mir wieder einmal ein Manuskript auf den Schreibtisch geflattert. Im Anschreiben teilt mir der Autor mit, er habe für mich sowohl ein SM-Manuskript als auch ein Stino-Manuskript geschrieben, »weil ich in Ihrer Website gelesen habe, daß Sie mit Ihrem Verlag ›aus dem SM-Ghetto rauswollen‹ und ›im Mainstream-Bereich‹ mehr Geld verdienen wollen.

Persönlich hoffe ich, daß sich Ihr Verlag aber trotzdem weiterhin im SM-Genre verdient macht. Um mit der Fahrzeugsprache zu reden: Mir kommt der Mainstream-Bereich vor wie all die im Luftkanal geformten, gleich aussehenden Blechschachteln von Autos. Das SM-Genre bietet noch Ecken und Kanten, aus denen sich Charakter bildet. In der Fahrzeugsprache würde ich es eher mit einer Harley vergleichen.

Aber gut, wenn Sie unbedingt lieblos mit einem Mainstream-Toyotopelfordmazdagolf das größere Geld verdienen wollen, als mit einem knorrigen britischen Roadster oder einer Harley permanent in love zu fallen, sende ich Ihnen auch gern ein Exposé ...« eines Stino-Romans zu.

Jou. Das hat mich doch ins Grübeln gebracht. Ich fürchte, der Herr hat da was falsch verstanden. So wie ein Zuckerbäcker nach Jahren voller Süßem Sehnsucht nach sauren Gurken hat und ein Polizist in der Freizeit alles außer Krimis liest, so habe ich natürlich auch das Bedürfnis nach Abwechslung, zumal ich ja auch noch andere Interessen habe als nur SM ... Politik und Geschichte etwa. Reisen. In diesem Sinne meinte ich »Mainstream« - im Sinne von »Nichterotisches«, nicht unbedingt im Sinne von »Stino-Erotik«.

Obwohl ich die natürlich auch nicht verachte. 32.000 verkaufte Exemplare von »Sex für Fortgeschrittene«, das ist mit SM-Titeln so gut wie nicht zu machen. Ohne diesen Erfolg hätte ich mir meine gebrauchte Harley vielleicht nicht leisten können;-) Es war eben schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Deshalb auch die relativ kleinen Auflagen und, dadurch bedingt, die relativ hohen Preise meiner Bücher.

Der SM-Buchmarkt ist eben eine Nische. In einer Nische kann es relativ gemütlich sein, geschützt vor den großen Haien im weiten Meer gewissermaßen, aber es kann auch unangenehm eng sein, die Wachstumsmöglichkeiten beschneiden. Den Ausblick beschränken.

Mr. X kann aber beruhigt sein. Natürlich wird es weiterhin SM-Titel aus meinem Hause geben, es ging ja nur um Ergänzendes. Und wenn ich sehe, wie viele SM-Titel für 2010 schon wieder geplant sind, dann wird es sowieso schon wieder verdammt eng für alles geplante Nichterotische ... (Außerdem haben die meisten Autoren, die ich bislang ansprach, sich skeptisch geäußert: Veröffentlichen in einem SM-Verlag? Lieber nicht ... So kann das mit Nischen sein: Steckt man mal in einer solchen, hat man - wie ein Schauspieler nach zu vielen einseitig ausgewählten Rollen - ein Etikett weg, und es ist schwer, das wieder abzukriegen ...)

7.12.09

»Austickende Schweizer« vs. »Pfosten der Unaufgeklärtheit«

Großer Gott! (... und Allahu akbar ;-) Kochen die Leidenschaften immer noch hoch bei dem Streit ums Schweizer Minarettverbot!

Mancher Blogger versteigt sich gar dazu zu behaupten, die Schweizer wären bei der Abstimmung »reihenweise ausgetickt« und hätten sich dazu verleiten lassen, gegen die Religionsfreiheit zu stimmen (dabei sind Moscheenbau und muslimische Gottesdienste natürlich weiterhin erlaubt).

Nicht vergessen wird auch der Hinweis, bei den Minarettgegnern handle es sich überwiegend um dümmliche Unterschichts-Prolls. Tja, vielleicht liegt das daran, daß die Unterschicht eher in den Stadtteilen lebt, wo Minarette entstehen, wohingegen die Bessersituierten in friedlichen Villengegenden leben oder auf dem Lande, fernab von den meisten Muslimen, und sich daher leicht in Toleranz üben können ...

Es fehlt auch nicht der Hinweis darauf, daß die Schweizer in irgendwelchen US-TV-Satireshows zur Lachnummer werden. Hahahahaha.

Irritierend, das Ganze. Das findet auch dieser Poster in einem anderen Internetforum:

»Es ist schon irritierend, mit welcher Beflissenheit weite Kreise plötzlich irgendwelchen hinterwäldlerischen Ziegenbärten beim Bau von Minaretten hierzulande behilflich sein wollen. Man möchte meinen, sie müßten ganz andere Probleme haben. Ich bin mir ganz sicher: Die Toleranz, die sie für die Manifestationen des Islam bei uns einfordern, würde ihnen in vielen islamischen Ländern ganz gewiß nicht gewährt.

Ich bin geplagt genug von Glockentürmen, die ich als Ausdruck der ›Religionsfreiheit‹ hinzunehmen habe. Aber die stehen teilweise immerhin schon seit tausend Jahren hier. Was soll das für ein Fortschritt sein, das Übel zu vermehren, weitere Pfosten der Unaufgeklärtheit hier einzuschlagen, anstatt die alten nach und nach zu überwinden?

Komisch, das Ganze, oder vielmehr traurig.«

Und nach Vorwürfen, hier finde sich eine eigenartige, aber würdige Koalition zusammen:

»Falls du dich auf mein Posting beziehst, fürchte ich, falsch verstanden worden zu sein. Und natürlich kann ich mir nicht aussuchen, wer sich mit seinen Auffassungen in eine Koalition mit meinen gesellt.

Nun tun eine Menge Leute so, als ginge die Welt unter, weil Moslems in der Schweiz keine Minarette bauen dürfen. Da sind Leute dabei, die für ihren Lebensstil nicht die geringste Toleranz in islamischen Ländern erwarten dürften, ein Lebensstil, der sich immerhin auf Aufklärung, Emanzipation und Liberalität stützen kann. Und ausgerechnet solche Leute tun so, als ginge es bei diesem Bauverbot für Minarette um Diskriminierung oder die Verletzung von Menschenrechten. Wohlgemerkt: Nicht die Glaubensausübung wurde verboten, nicht einmal der Bau von Moscheen. Mag sein, daß viele Schweizer etwas anderes mit ihrem Entscheid abgelehnt haben, aber für mich sind Minarette (wenn sie jetzt und hier neu gebaut werden) ein Symbol der Unaufgeklärtheit. Wir importieren damit etwas, was wir mühevoll über Jahrhunderte überwinden mußten.«

Jou. Und hier - nur so als kleines Beispiel - eine Auflistung der muslimischen Toleranz gegenüber Schwulen:

Von Bußgeld bis Todesstrafe

Ja, es sind auch christliche Länder dabei. Aber zu zwei Dritteln handelt es sich um muslimische Länder. An vorderster Stelle: Saudiarabien und Mauretanien: Rübe ab für ertappte Schwule! Pikantes Detail am Rande: Mauretanien kritisierte 2008 die Schweiz vor der UNO wegen mangelnder Menschenrechte, ließ sich aber immerhin dazu herab zuzugestehen, die Schweiz habe »im Gender-Bereich Fortschritte gemacht«. Ganz im Gegensatz zu Mauretanien offensichtlich:

»Als einer der ersten Staaten wurde vor ­einer Woche im Beisein der Außenministerin Micheline Calmy-Rey die Schweiz durchleuchtet. Die dreistündige Debatte im Uno-Gebäude in Genf war allerdings kein Beispiel eines heilenden, herrschaftsfreien Diskurses, sondern glich eher einem absurden, kafkaesken Stück. Die rund vierzig Diplomatinnen und Diplomaten hatten je zwei Minuten zur Verfügung, um die Anregungen ihrer Länder vorzubringen. Ihre Voten waren mehrheitlich von ideologischen und politischen Eigeninteressen bestimmt und schwankten zwischen Groteske, Unehrlichkeit und Ignoranz. Sie zeichneten das Bild einer Schweiz, die sich zwar um Besserung bemüht, aber sich in vielerlei Hinsicht, was die Umsetzung der Menschenrechte betrifft, noch in besorgniserregender Lage befindet.

Verschiedenste Länder mahnten daher die Schweiz an, so schnell als möglich eine landesweite, ›unabhängige Menschenrechtsin­stitu­tion‹ zu schaffen, welche die Verstöße beobachten, melden und anprangern könnte. Die Betonung auf ›unabhängig‹ suggerierte, daß sie die bestehenden helvetischen Behörden und Gesetze als ›abhängig‹, das heisst als unfähig, parteiisch, verfault oder was auch immer erachten. Die Empfehlungen kamen unter anderem von Ländern wie Deutschland, Malaysia, Mexiko, Indien, Algerien, Saudi-Arabien oder Mauretanien, einem hochkorrupten, von hausgemachten Hungersnöten und Sklavenwirtschaft geprägten Staat, dessen verschleierte Vertreterin der Schweiz immerhin zubilligte, im ›Gender-Bereich‹ Fortschritte gemacht zu haben.

(...) So äußerten sich die meisten Redner besorgt über zunehmende Fremdenfeindlichkeit, Ausländerdiskriminierung und rassistische Stimmung. Islamische Länder wie Ägypten, Katar, Marokko beklagten die menschenrechtswidrige Diskriminierung ihrer Religion, um wie gewohnt eine angeblich zu weit gehende Meinungsfreiheit zu unterstellen. Rußland wunderte sich, daß in der Schweiz Parteien mit unverhohlen rassistischer Gesinnung legal seien; Nigeria sah in der Tatsache, daß die meisten Redner das Thema Rassismus und ­Xenophobie angesprochen hätten, den Beweis, daß Rassismus und Xenophobie eine Realität in der Schweiz seien; und der Feminist aus ­Kanada wußte gar von exzessiver, rassistisch motivierter Polizeigewalt gegen Ausländer zu berichten.

Eine Bündelung dieser Meinungen lieferte der Gesandte des Irans. Er drückte zuerst seine Befriedigung darüber aus, daß die Schweiz in ihre neue Verfassung den Zusatz aufgenommen habe, daß vor dem Gesetz alle Menschen gleich seien. Dann äußerte er aber seine starke Besorgnis über die ›Vorfälle rassistischer Intoleranz‹ und die ›anhaltenden feindseligen Einstellungen gegenüber Schwarzen und Muslimen‹, die ›wir in den jüngsten Jahren beobachtet haben‹. Angesichts der Fälle von ›Misshandlung und Folter‹ in ›Polizeigewahrsam‹ und bei ›Verhören‹ müsse man festhalten, daß die Kantone bei ihrer Aufgabe, die Polizei zu kontrollieren, versagt hätten. Und auch der Frauenhandel, die Prostitution, die sexuelle Ausbeutung und die Gewalt, welche Migrantinnen in der Schweiz riskierten, erfüllten ihn mit Sorge. Aber niemand sei perfekt, munterte der Mann aus dem Gottesstaat, wo mutmaßliche Ehebrecherinnen in einen Leinensack gesteckt, in eine Grube gestellt und mit gezielten Steinwürfen an den Kopf getötet werden, die Schweiz auf. Der Weg zur Verbesserung sei der ›genuine und konstruktive Dialog‹. Ein Dialog, wie ›er bereits existiert‹ zwischen der Islamischen Republik Iran und der Schweiz. Beide Partner ›versuchen einander zu helfen‹, um die Menschenrechtssituation in ihren Ländern zu optimieren.«

Na, dann können wir ja alle zufrieden sein ;-) Frau Calmy-Rey ließ das alles ruhig über sich ergehen, statt den ganzen Unfug einfach zurückzuweisen oder die Sitzung zu verlassen. Möglicherweise möchte sie aus diesen ganzen z. T. absurden Anschuldigungen ihr »linksfeministisches innenpolitisches Süppchen kochen« gegen innenpolitische Schweizer Gegner, wie der Journalist suggeriert. Möglich ist alles bei einer Frau, die qualifizierte männliche Bewerber für den Schweizer diplomatischen Dienst zurückwies, weil eine Frauenquote noch nicht erfüllt war. - Und hier der Artikel in ganzer Pracht:

»Die Menschenrechtler«

Auffallend ist bei der Schwulen-Strafliste, daß weibliche Homosexualität (d. h. Lesbentum) geringer bis gar nicht bestraft wird: Genau dieselbe Sch..., die wir hier im Abendland glücklicherweise (und mühseligerweise) überwunden haben. Und das sollen wir uns nun importieren? Na, Mahlzeit.

Und mit diesem Wort zum Montag entlasse ich Sie in die zweite Adventswoche ...

Rüdiger Happ

5.12.09

»Jammern auf hohem Niveau ...«

sei es, wenn sich Muslime über den Schweizer Volksentscheid contra Minarette erregten, schrieb unlängst ein selbstkritischer türkischer Journalist* in seinem Blatt. Zwar mißbilligte er auch er den Ausgang des Schweizer Referendums, aber kritisch trug der die Fakten zur Lage in der Türkei zusammen: Bis 2003 hatten Nichtmuslime in der Türkei überhaupt keine Möglichkeit, neue Kirchen zu errichten, denn die Bauordnungen sahen nur neue Moscheen vor. Endlich wurde das Wort »Moschee« durch »Gebetsstätte« ersetzt, de facto aber änderte sich wenig. Die Behörden verweigerten ganz einfach die Genehmigungen für Kirchen. Und das in einem relativ »liberalen« Land des muslimischen Teils der Welt. Bevor man hier dazu vordringt, das Recht auf Glockentürme zu debattieren, müßte man erst mal die dazugehörige Kirche selbst genehmigen ... Aber Pustekuchen. Das 1971 geschlossene Priesterseminar auf der türkischen Insel Chalki bleibt geschlossen, die enteigneten Gebäude bleiben enteignet. Und das bei einem Beitrittsanwärter zur Europäischen Union. Pfui.

Derweil geht der zu erwartende Theaterdonner über den Schweizer Entscheid weiter, »dem Publikum soll schließlich was geboten werden. So grollten und grummelten türkische Politiker nach dem Minarett-Referendum in der Schweiz routiniert vor sich hin. Eine ›Schande‹ sei das (Staatspräsident Gül), ein Ausweis der ›Islamphobie‹(Ministerpräsident Erdogan) ... ein gemischt publizistisch-politischer Chor, der wieder einmal die Evergreens muslimischer Empörung vom Blatt sang.«

*laut FAZ vom 3. und 5. Dezember 2009

3.12.09

»Die Muezzine der Mainstream-Medien ...


... waren sich in ihrem Entsetzen einig« über den Volksentscheid der Schweizer, Minarette zu verbieten, so gestern morgen Roger Köppel, der Chefredakteur der Zürcher »Weltwoche«, in einem Gastbeitrag in der FAZ. Tja, dann ist man wohl soweit, mit Bert Brecht zu sagen: »Wäre es nicht gescheiter, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?«

Kuriose Situation: Ein kleines Bergvolk verbietet ein paar Türme, und halb Europa steht kopf - oder versucht wenigstens ersatzweise, die Hände über demselben zusammenzuschlagen ;-) Die Süddeutsche Zeitung sprach von einem »Kollateralschaden der direkten Demokratie«. In Herrenreitermanier befand der Journalist, so komme es eben, wenn man das Volk nicht nur über Turnhallen und Transrapid abstimmen lasse, sonder über alles. Wo kommt man denn da hin!? Dahin:

»Ein Gespenst geht um: die Demokratie. Demokratie heißt Volksherrschaft, und es gehört zu den Berufsrisiken dieser Regierungsform, daß das Volk manchmal anders denkt und fühlt als seine Regierung (...). Das politische Establishment, eifrig unterstützt von allen großen Zeitungshäusern, orchestrierte eine gewaltige Einschüchterungskampagne. Die Schweiz, hieß es, würde sich ins Abseits manövrieren mit dem Kampf gegen die Minarette. Plakate wurden verboten. Man malte das Schreckgespenst arabischer Boykotte an die Wand. Doch die Drohungen verfingen nicht: Bis weit ins linke und liberale Milieu muß die islamkritische Initiative Anklang gefunden haben. Noch selten war der Abstand zwischen den Eliten und den gewöhnlichen Bürgern in der Schweiz so groß.
Das Abstimmungsresultat (...) war nicht Ausdruck von Angst, sondern von Mut. Eine Mehrheit der Schweizer hat sich gegen alle Bevormundungen die Freiheit herausgenommen, eine andere Meinung zu vertreten als die von den Politikern und Intellektuellen gewünschte.(...)
Gerade die EU hat sich (...) zu einem Instrument der Demokratieverhinderung entwickelt. Viele Brüsseler Institutionen sind auf der Grundlage eines soliden Mißtrauens gegen die eigenen Bevölkerungen von oben nach unten errichtet worden. (...)
Was immer an unterschiedlichen Motiven hineinspielte, der entscheidende Grund für das Abstimmungsresultat darf nicht übersehen werden: In der Schweiz herrscht große Skepsis gegenüber dem Islam und vor allem gegenüber dem Integrationswillen der schnell wachsenden muslimischen Minderheit, die innerhalb weniger Jahre auf rund 400.000 Personen anschwoll. (...) Es ist nachvollziehbar und vernünftig, daß die Schweizer hellhörig bis kritisch werden, wenn sie sich mit einer Religion konfrontiert sehen, die im Unterschied zum Christentum ihren weltlichen Herrschaftsanspruch immer noch geltend macht. Das Minarett wurde als Ausdruck des politischen Islam bekämpft und als Markierung, mit der sich die Muslime von der säkularen Schweizer Leitkultur Richtung Parallelgesellschaft abgrenzen wollen.(...) Der Islam ist eine problematische Religion, weil er die Trennung von Kirche und Staat bis heute nicht zustande brachte. (...) Ungeachtet dessen: Die Ausübung ihrer Religion bleibt den Muslimen weiterhin unbenommen. Von einer Einschränkung der Glaubensfreiheit kann keine Rede sein.
Während sich die deutschen Meinungsführer ihren heiligen Zorn über den Schweizer Volksentscheid von der Seele schrieben, meldeten sich ihre Leser mit ganz anderen Voten zu Wort« - nämlich mit Dreiviertel-Zustimmungsraten zum Minarettverbot. Prost und gute Nacht!

»Zeig brav ›Heil!‹ und nicht den Vogel, Elschen!« rief Mama Queenmom ...

  ... und sie tat's, Klein-Elschen. In der Bildmitte die spätere Queen Elisabeth II, links die spätere "Queenmom", rechts der ...