29.9.09

Klarmachen zum Ändern? Oder fertigmachen zum Untergang?

Eine Randnotiz bei der letzten Bundestagswahl war das Abschneiden der Piratenpartei: Zwei Prozent. Bei den männlichen Erstwählern sogar 13 Prozent. Tja - mit dem von der PP gewünschten »Ändern« wird es erst mal nix. Sind diese zwei Prozent jetzt ein Aufbruchssignal (auch die Grünen bekamen 1980 nur 1,5 %) oder schon der Anfang vom Ende? Ist die Piratenpartei eine Eintagsfliege, oder sind die »Piraten«, was die alt und etabliert gewordenen Grünen um 1980 waren? Als Verleger sehe ich die Positionen der Piratenpartei zum Urheberrecht natürlich mit Skepsis, auch wenn ich den freiheitlichen Anti-Zensur-Geist natürlich andererseits begrüße, denn gerade als Erotikverleger ist man auf liberale Geister in der Politik natürlich ganz besonders angewiesen ...

Nun ja - man wird sehen. Warten wir's ab ...

28.9.09

Die SCHLAGZEILEN würdigen
»Vom Macho zum Mädchen«
und »dirty writing«

Heft 105, S. 71:

Ich fand es schade, als ich das Buch beendet hatte, ich hätte gern noch weitergelesen, denn der Autorin Molly Morgen gelingt es, einem alten Thema neue Facetten abzugewinnen.
»Vom Macho zum Mädchen« beschreibt die Liebesgeschichte von Klaus und Heike. Klaus steht schon seit Längerem auf Frauenkleidung und Feminisierung, aber da er verheiratet ist und seine Frau kein Verständnis für seine Leidenschaft hat, knüpft er im Internet Kontakte und lernt so Heike kennen ...
Das erste Treffen findet in einem Hotel statt und beide sind sofort voneinander angetan. Die erste Session übertrifft alle Erwartungen, die die beiden hatten. Nicht nur das Schminken und Ankleiden von Klaus gefällt ihnen auf Anhieb, auch das Dominante an Heike törnt Klaus an. In Frauenkleidern muss er Heikes Befehle befolgen, sie sexuell verwöhnen und sich benutzen lassen.
Danach, allein in ihrem Zimmer, überfällt Heike eine tiefe Traurigkeit: Klaus ist doch wie alle Fetischisten – Hauptsache, eine Frau erfüllt seine Wünsche, die Person an sich ist doch austauschbar. Oder?
Neben der Gefühlsebene, die wunderbar ausgeleuchtet wird, beinhaltet das Buch phantasievolle Feminisierungs- und Disziplinierungsszenen.


Auch »dirty writing« des alten Routiniers Arne Hoffmann bekommt Erfreuliches zu hören:

»dirty writing« ist ein Ratgeber von Arne Hoffmann an die Hobbyautoren unter uns.
Das Angebot an erotischen Geschichten ist mittlerweile so groß (im Internet gibt es zigtausende), dass allein das Label Sex nicht ausreicht, um eine Story lesenswert zu machen – Qualität und schriftstellerisches Know-How sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Natürlich, Talent kann man nicht lernen, aber die handwerklichen Voraussetzungen schon. Und genau diese gibt uns Hoffmann an die Hand, und er macht das gut: Nicht belehrend, sondern als Partner führt er uns Schritt für Schritt durch das Genre Kurzgeschichte.
120 Seiten des Buches umfasst der reine Ratgeber, darunter ein Interview mit seinem Verleger über die Chancen von Autoren am Erotikmarkt, der Rest Kurzgeschichten vom Autor selbst als Beispiel, teilweise mit erklärenden und hilfreichen Fußnoten versehen.
Nach dem Lesen dieses Buches gibt es keine Ausrede, die eigenen Geschichten in der Schublade zu lassen.
(... es sei denn, sie sind allzu schlecht ;-)

Na, das ist doch mal wieder nett! :-)

Der Knoten ist durchschlagen ...

... uff! Endlich ist der lähmende Stillstand der Großen Koalition vorbei! Das dachte ich mir, als ich bei der überparteilichen Wahlparty im Tübinger Lokal »Zatopek« die ersten Prognosen über den Bildschirm flimmern sah. Zu hören war nichts, denn die Partyveranstalter, unterstützt vom freien Radio »Wüste Welle«, hatten den Originalton des ZDF abgestellt und lieferten fast lippensynchron ihre eigenen Scherz- und Nonsenskommentare zu den stummen Bildern auf dem Bildschirm.

Nach einer Stunde ließ der Reiz des Herumkasperns nach, die Sehnsucht nach echter Information wuchs ebenso wie die nach frischer Luft, und D. und ich zogen durch die Stadt, bis wir schließlich nach längerer Suche (viele Lokale hatten keinen Fernseher, auf etlichen Fernsehern lief Fußball statt Wahl) im an diesem Abend halbleeren Mexikaner am Neckartor landeten.

Tja, schau'n wir mal, was uns die nächsten vier Jahre bringen.

Die nächsten zwei Wochen bringen mir jedenfalls eine intensive Vorbereitung auf die Buchmesse - hoffentlich schaff ich wenigstens die Hälfte dessen, was ich mir vorgenommen habe, sonst macht die ganze Messe wenig Sinn -, und ein bißchen den Garten in Form bringen muß ich auch, sonst passiert noch, was letztes Jahr schon passierte, ich aber hier nicht berichtet habe. Da erhielt ich auf einmal eine Email: »Ich bin Entrümpler und wohne in Nehren. Seit Jahren versuche ich schon, meine Eltern hierher zu locken. Neulich waren sie auf Besuch, gingen an Ihrem Haus vorbei und erklärten mir, sie könnten sich gut vorstellen, in diesem unbewohnt wirkenden Haus zu wohnen. Wären Sie zu Verkauf und Vermietung bereit?« Hilfe - hätte ich eine Schrotflinte gehabt, ich hätte sie gleich durchgeladen ...

Nach der Buchmesse geht's munter weiter: Steuerprüfung (der stark schwankende Gewinn irritiert die Finanzämtler wohl), Austausch des Leasing-Dacias gegen den neuen (gekauften) mit Kombiheck und und und ... Nicht zuletzt kommen dann schon langsam die Frühjahrs-Neuerscheinungen in Sicht ...

Schade eigentlich: Bilderbuch-Herbstwetter, aber das Freibad in Tübingen hat schon zu, und meine Harley ist ärgerlicherweise immer noch in Reparatur. So eine Verschwendung!

Trotzdem schöne Herbsttage wünscht allen Lesern

Rüdiger Happ

20.9.09

15 in einem Jahr!

15 Neuerscheinungen in einem Jahr - so viel hat es noch nie gegeben, und so viel müssen auch erst einmal verdaut werden. Was nützt es, neue Titel herauszugeben, wenn die alten nicht anständig beworben und vermarktet werden können? Den nächsten Schwung von Neuerscheinungen wird es erst im Frühjahr geben - auch wenn es im einen oder anderen Falle eigentlich früher vorhergesehen war ... Mit einem soliden Titelbestand gehe ich in die Buchmesse - mal sehen, in welcher Verfassung ich wieder herauskomme ... ;-)

Neuerscheinung »Zu-Neigung ...«

Am 30.9.2009 erscheint im Marterpfahl Verlag:

Lord Oberon
Souleaters Zu-Neigung
& andere SM-Unartigkeiten
Paperback
DIN-A 5
280 Seiten
20,- Euro
ISBN 978-3-936708-61-5

Der Klappentext:

+++

Engel in Ketten

Um ihn zu befrei'n,
wird ein Engel in Ketten geschmiedet!

Auf allen Vieren kauerst du.
Die eisernen Glieder geben dir Halt.
Seide und Spitze darunter in Fetzen;
von meinen Händen schon lange zerrissen.
Nacktes rot von festen Griffen.
Gelocktes klebrig und feucht in der Stirn.
Das Kinn von Spucke ganz nass.
Der volle Mund nicht zum Reden benutzt.
Klammern dort, wo es empfindlich ist.
Blitze unter deiner Haut.
Süßwilder Wahn im tränenverschleierten Blick.
Ich nehme mir, was du mir schenkst ...
... und nehme dich ... ganz wie es mir gefällt;
die Ketten als Zügel benutzend ...
... als Geschirr, das dich lenkt ...
... mit dem ich dich drehe und wende ...
... dich halte und an mich reiße.
Kein Entkommen!
Jetzt bist du offen für alles!

Ja, um dich zu befrei'n,
wirst du durch Ketten zum Engel geschmiedet!

+++

Rezensionsexemplare werden gegen Ende des Monats verschickt.

Für SWL von
Rüdiger Happ
www.marterpfahlverlag.com oder (neu, in Arbeit) http://verlag.mtw-office.de/

Buchmesse Frankfurt 2009
Halle 3.1, Stand D 180

Neuerscheinung »Gefesselt von Piraten«,
Teil I und II

Am 30.9.2009 erscheint im Marterpfahl Verlag:

Emily Drummond
Gefesselt von Piraten
Teil 1:
Lust und Leid der Myra Hawks
Paperback
Format 22 x 17 cm
186 Seiten
18,50 Euro
ISBN 978-3-936708-62-2;
Teil 2:
Herrschaft und Hingabe der Myra Hawks
Paperback
Format 22 x 17 cm
184 Seiten
18,50 Euro
ISBN 978-3-936708-65-3

Der Klappentext (beider Teile):

+++

Myra Hawks flieht zu ihrem Vater in die Neue Welt und begegnet dort ihrer großen Liebe. Durch Verrat gerät sie in die Hände des eiskalten Piratenkapitäns Angus Jones. Entführt, geschändet und gequält, wird sie von ihm immer mehr an die Grenzen ihres Körpers und ihrer Seele gebracht. Statt zu verzweifeln, findet sie durch die harte Behandlung immer mehr zu sich selbst und ihren - ihr bis dahin unbekannten - Neigungen. Doch sie ist nicht nur Opfer, sondern häufig auch Zeugin und Teilnehmerin einer gewalttätigen Welt; dabei lernt sie, dass das Leben auf einem Piratenschiff alles andere als romantisch, sondern viel eher hart und entbehrungsreich ist.
Als sie ihr neues Leben akzeptiert hat, wird sie schließlich sogar vollwertiges Mitglied der Mannschaft und erringt die Freundschaft anderer berühmter Piratenkapitäne.

+++

Rezensionsexemplare werden gegen Ende des Monats verschickt.

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Rüdiger Happ
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Buchmesse Frankfurt 2009
Halle 3.1, Stand D 180

Neuerscheinung »Die Muschel«

Am 30.9.2009 erscheint im Marterpfahl Verlag:

Alma N. Noth
Die Muschel
Roman
Paperback
DIN-A 5
274 Seiten
19,50 Euro
ISBN 978-3-936708-60-8

Der Klappentext:

+++

Mit einem komischen Gefühl in der Magengegend setzte sie sich auf die Terrasse in die Nische zwischen rankendem Rosenstock und Regentonne, vor sich das wohlstrukturierte Dickicht an Blumen und Obstbäumen, Sträuchern und Hecken, das ihre Eltern in jahrzehntelanger Pflege angelegt hatten. Wenn ihre Mutter wüsste, was sie auf deren Liegestuhl zu treiben vorhatte, wäre sie freilich außer sich, aber die weilte weit weg und wenn sich im Nebengebäude niemand aus dem Fenster lehnte, war sie eigentlich nicht zu sehen.
Inge lehnte sich zurück, schloss die Augen, lauschte auf das Gebrumm der Bienen in den Rosen und das Locken eines Vogels. Das Kleid war schnell abgestreift und lag in sich verknäult neben dem Stuhl. Sie zog die Füße an, stellte sie dicht an die Pobacken und spreizte die Beine. Ihr war so wohl wie als Kleinkind im Planschbecken; es war Sommer, sonnig und heiß, sie war nackt oder so gut wie, und im schweißtriefenden Gummi badete sie wie in pinkelwarmem Wasser. Und solange niemand zusah, konnte sie tun und lassen und an sich herumspielen, wie sie wollte.
Ihr Unterleib zog sich rhythmisch zusammen und sie spürte, wie der Kanal sich flutete. Der Finger drückte gegen die harte Perle und kreiste darum. Das Gummi gab den Druck weiter und verteilte ihn großzügig, aber sie hielt es nicht länger aus, zog an dem Klettstreifen und beobachtete, wie die eingepferchte Spalte heraus quoll und sich aufstülpte.

Nicht nur Inges Mutter wäre über den Gummianzug wenig erbaut; auch ihr Freund Frank, der Polizist, hätte wohl wenig Verständnis dafür. Anders vielleicht Otto, der Ladenbesitzer ...
Eine Kleinstadt, eine Frau, die zwischen zwei Männern ihren Weg im Leben sucht, eine geheimnisvolle Muschel und ein schwül-heißer Sommer, der die Leidenschaften zum Kochen bringt ...

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Rezensionsexemplare werden gegen Ende des Monats verschickt.

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Buchmesse Frankfurt 2009
Halle 3.1, Stand D 180

Neuerscheinung »S & M Dreams Inc.«

Am 30.9.2009 erscheint im Marterpfahl Verlag:

Tomás de Torres
S & M Dreams Inc.
SM-Thriller
Paperback
DIN-A 5
184 Seiten
17,- Euro
ISBN 978-3-936708-63-9

Der Klappentext:

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Einmal aus dem tristen Alltagseinerlei gerissen werden. Es sich einmal so richtig geben (lassen), »volle Kanne«. Durch eine täuschend echte »Entführung«. So richtig brutal. Gezwungen werden, als »Sklavin« zu dienen. Mal so richtig 'rangenommen werden. Eine Zeitlang. Im Urlaub. Wie schön, dass die Firma »S & M Dreams Inc.« solche Träume wahr werden lässt!

»Zwei Wochen nackt, in Ketten, auf Stroh und regelmäßig gezüchtigt und durchgef***t« hatte Victoria Roberts sich in ihrem »Urlaubsantrag« gewünscht. Doch als sich ihr der schwarze Transporter auf der vereinbarten einsamen Straße näherte, hielt und die bulligen Männer mit den verspiegelten Sonnenbrillen ausstiegen, kamen ihr plötzlich Zweifel. Was ist, wenn die sich nicht an die Vereinbarung halten und mich nach 14 Tagen nicht wieder freilassen?

»Zwei Wochen in Fesseln und Zwangsjacken« hatte Julie Hurt bei »S & M Dreams Inc.« gebucht. Nicht im Kaufpreis inbegriffen war, dass aus Spiel plötzlich bitterer Ernst wurde ...

Walt Hunter machte sich Sorgen. Zwei Monate war seine Freundin Angela jetzt schon verschwunden. Einfach aus dem Urlaub nicht wieder zurückgekehrt. Für die Polizei war sie einfach eine Vermisste unter vielen - keiner besonderen Mühe wert. Walt musste sich schon selbst um die Sache kümmern. Seine Recherchen führten ihn auf die Spur einer dubiosen Firma, die bestens mit den Mächtigen dieser Erde vernetzt schien ...

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Halle 3.1, Stand D 180

Neuerscheinung »Der Narrenturm«

Am 30.9.2009 erscheint im Marterpfahl Verlag:

Tomás de Torres
Der Narrenturm
SM-Thriller
Paperback
DIN-A 5
166 Seiten
16,- Euro
ISBN 978-3-936708-64-6

Der Klappentext:

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»Der Ablieferungstermin ist in einer Woche!« Miguel Hermano traten die Schweißperlen auf die Stirn. Dabei sollte er diesmal keinen kompletten SM-Roman abliefern, sondern nur das allererste Kapitel. Allerdings war der Auftraggeber kein Verlag, sondern der Entführer seiner Frau María. Wenn er sie lebend wiedersehen wolle, müsse er - Woche für Woche ein Kapitel - einen Roman mit dem Titel »Der Narrenturm« schreiben, einen SM-Roman über die schaurig-schönen, mit allerlei Zwangsjacken, Fesseln und Gittern ausgestatteten Irrenhäuser vergangener Jahrhunderte.

Hermano macht sich umgehend an die Arbeit - an die literarische und an die fieberhafte Recherche nach dem Entführer. Bald schon stellt sich heraus, dass der Entführer selbst einen alten Narrenturm besitzt - und es stellen sich neue Fragen: Welche Rolle spielt María wirklich? Ist alles nur inszeniert und vorgetäuscht? Zu welchem Zweck? Mehr und mehr verwischen sich die Grenzen zwischen Roman und Realität, und für Miguel Hermano beginnt ein Tanz auf dem Vulkan ...

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Rezensionsexemplare werden gegen Ende des Monats verschickt.

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Neuerscheinung »Die Verwandlung ...«

Am 30.9.2009 erscheint im Marterpfahl Verlag:

Alexander der Kleine, Gary Pooper u. a.
Die Verwandlung
Überstunden für den Chef
und weitere Stories
Geschichten für das Kind im Manne
Paperback
DIN-A 5
174 Seiten
16,50 Euro
ISBN 978-3-936708-42-4

Der Klappentext:

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Die Verwandlung - nicht von Kafka (oder doch?)

Als Georg Sammer eines Morgens aus bewegten Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem kleinen Jungen verwandelt. Leicht und fast gewichtslos lag sein mächtig geschrumpfter Körper unter der riesigen Decke, den ein nun übergroßer Schlafanzug umgab, den er sich gestern abend noch frisch angezogen hatte. Erschrocken bemerkte er zudem, daß das Nachtgewand sowie das Bettlaken um die Hüften herum naß waren.

Überstunden für den Chef

»So, und jetzt stell dich da hinter deinen Schreibtisch und tu so, als ob du was furchtbar Wichtiges zu verkünden hättest!« kommandierte seine Frau Susanne. Astrid, seine Sekretärin, kicherte. Mit rotem Kopf stellte er sich hin wie befohlen und ließ es geschehen, daß Astrid seine Anzughose so weit herunterzog, daß die Plastikhose mit Babymotiven darunter in voller Pracht sichtbar wurde. Was hätte er auch machen sollen? Mit diesen schmutzigen kleinen Betriebsgeheimnissen hatten sie ihn in der Hand ... Susanne drückte ihm ein paar Blätter in die Hand: »Los, vorlesen! Und während du das tust, läßt du's einfach laufen, klar?«
»Ich habe heute diese Betriebsversammlung einberufen«, verkündete er mit gewichtiger Stimme, »weil ich beschlossen habe, den Betrieb in Zukunft wesentlich frauenfreundlicher zu gestalten ...« Die sonore Stimme des Chefs wurde zeitweise übertönt von quackernden, furzenden und blubbernden Geräuschen. »Genug jetzt!« entschied Astrid, sich die Lachtränen aus den Augen wischend, und stopfte ihm den Mund mit dem bisher an einem Kettchen herabbaumelnden Schnuller in Erwachsenengröße. Dann gab sie ihrem Chef einen Schubs nach hinten, so daß er mit der nunmehr wohlgefüllten Windelhose schwer in seinen ledernen Chefsessel plumpste.

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Buchmesse Frankfurt 2009
Halle 3.1, Stand D 180

18.9.09

Belgisches Bier, zickende Harley-Divas und die erste Frankfurter Buchmesse 1949

Heute vor 60 Jahren begann sie in der Paulskirche: die erste Frankfurter Buchmesse. Eine Frankfurter Buchmesse hatte es von etwa 1500 bis etwa 1700 schon einmal gegeben; danach allerdings hatte Leipzig Frankfurt den Rang als internationales und nationales Zentrum des Buches abgelaufen. Dutzende von Verlagen hatten ihren Sitz in Leipzig. Als Leipzig jedoch 1945 der sowjetischen Besatzungszone zugeschlagen wurde und spätestens 1947/48 klar wurde, daß es hier keine geistige Freiheit mehr geben würde, schlug für viele Verlage die Stunde der Wahrheit: Oft kam es zu einer Spaltung - ein Teil ging in den Westen, ein Teil blieb im Osten. So gab es Diederichs Ost und Diederichs West und Reclam West und Reclam Ost (letzteres aus juristischen Gründen in Westdeutschland nicht beziehbar, wohl aber in der Schweiz).

Der Deutschlandfunk erinnerte heute morgen an 1949, ließ aber den Aspekt der geistigen Freiheit zu kurz kommen. Was ich nicht wußte: 1949 gab es auch Buchausstellungen in Stuttgart und Hamburg - denen aber der überragende Erfolg von Frankfurt rasch das Licht ausknipste. - Und 60 Jahre nach dem Start wird nun auch der Marterpfahl Verlag erstmals mit dabei sein ...

Meine Harley liegt immer noch auf dem Krankenbett. Und dabei wäre sie doch geschaffen, endlose Highways entlangzurollen. Aber ein versteckter Defekt in der Elektrik läßt die Reutlinger Mechaniker verzweifeln. Die Maschine muß jetzt zu einem richtigen Harleyhändler weitertransportiert werden. Während der schönsten Hochsommerwochen stand sie still. Ich hab ihr schon angedroht, wenn sie weiter so rumzickt, wird sie durch einen billigen Fernost-Roller ersetzt ;-)

Mittwochmittag kam ich aus Belgien zurück, zurück von der Sauftour ... äh ... Studienfahrt zu den belgischen Bieren, den Abteibieren, den spontangärenden Bieren wie Gueuze und Kriek und den starken Trappistenbieren wie Orval oder Westmalle. Hochinteressant, aber auch stressig. Belgien ist nun mal ein dichtbesiedeltes Land, mit nervendem Verkehr, aber auch - abseits der Touristenrouten - wenig Hotels und einer unangenehm zersiedelten Landschaft.

Mein Leasingwagen muß zurückgegeben werden - eigentlich während der Buchmesse -, und das Finanzamt kündigt eine Betriebsprüfung an - auch für die Zeit während der Buchmesse - manchmal kommt eben alles zusammen ...

Bis demnächst ...

1.9.09

Der Krieg ...

Heute vor 70 Jahren hat der Krieg begonnen, man kann heute gar nicht Radio oder Fernsehen anschalten, ohne mit der Erinnerung daran belästigt zu werden.

Für mich hingegen ist der »Krieg« heute vorerst zu Ende :-) Heute gingen per Mail die letzten beiden Messeneuerscheinungen in die Druckerei - endlich Zeit für anderes, endlich einmal eine Erholung vom Layouten und Korrigieren ...

Den zwei Bänden mit einer Piratenstory, die heute in Druck gingen, sollte das inhaltlich sehr passende »Sturmlied« von Ricarda Huch vorangestellt werden; allein, die Rechte-Hüterin des Suhrkamp-Insel-Verlags befand, die geplante Publikation sei kein geeignetes Umfeld für ein Gedicht von Ricarda Huch. »Wir können Ihrer Anfrage nicht stattgeben.« Oh je - werd ich das noch öfter zu hören kriegen, wenn ich versuche, mich aus der SM-Ecke freizuschwimmen?

Ein Gedicht von Anna de Noailles, übersetzt von Rilke, dem Haus- und Hofdichter von Suhrkamp/Insel, wäre statt des entfallenen Huch-Gedichts in Frage gekommen, war aber inhaltlich etwas matt. - Schließlich fand sich noch etwas Passendes. Sehnsucht nach Abenteuer und Gefahr ist ja auch nicht sooo selten :-)

15 Neuerscheinungen hat es 2009 gegeben - einschließlich derjenigen, die noch im Druck sind. Zeit, mal ein bißchen zurückzuschalten ...

Im Schlafanzug durchs Weltall - im seidenen Morgenrock in den Nahkampf?

Wußten Sie schon, daß die Mannen in "Raumschiff Enterprise" Schlafanzüge trugen? Wenn man es weiß, sieht man es auch ... Wenn Schl...