Ebook »Flitterwochen mit dem Rohrstock«, 'ne Ausstellung und viel, viel Theater ...


Kein neues Posting ohne Neuerscheinung, das ist unser Grundsatz, um uns vor übermäßiger Geschwätzigkeit zu bewahren, und so ist es auch diesmal:

Alles Ton in Ton: Das Brautkleid, die Striemen auf dem Brautpo ... :-)





























Als Taschenbuch gibt's die »Flitterwochen mit dem Rohrstock« schon länger, nun wird es sie passend zum  Nikolausfeste (*5.12.2017) auch als Ebook geben, erhältlich nur bei Amazon.de, siehe hier, für 4,99 €. Beim Brautpaar handelt es sich übrigens um das erste transsexuelle Brautpaar Ecuadors, d. h., die Braut war früher einmal ein Mann, der Bräutigam einst eine Frau. Fesch sehen sie aus - daran sollte sich die singende Wienerwurst (Conchita Wurst) ein Beispiel nehmen! ;-)

»Passion«-Messe in Hamburg - Leiden und Leidenschaft ...

Stockfinster lagen sie da bei abgeschalteter Straßenbeleuchtung auf sattgrünem Rasen zwischen alten Bäumen, die roten Backsteinhäuser eines Dörfchens ca. 40 km östlich von Hamburg, knapp westlich der einstigen Zonengrenze, in einer völlig flachen Landschaft mit meist schnurgeraden Straßen. Kurz nach 11 war's, und über 11 Stunden hatte mich die Fahrt über mehr als 700 km gekostet mit Staus und Dutzenden von Baustellen, und endlich war ich bei meiner Gastgeberin angelangt, die auch Zimmer z. B. an ukrainische Arbeiter auf Montage vermietet - oder an Wanderer auf dem »grünen Band«, der einstigen Grenze zwischen Ost und West.
Wäre nicht ihre Einladung gewesen, mich mit ein paar Dutzend flagellantischen Büchern an ihrem Spankers-Delight-Stand zu beteiligen, ich wäre gar nicht gekommen. Außer Spesen nicht viel gewesen war mein Fazit nach einigen Buchmessenauftritten als Aussteller in Frankfurt und Leipzig gewesen. Es ist zwar ganz interessant, und man kann den einen oder anderen Kontakt knüpfen, aber summa summarum ist der Aufwand weit höher als der Ertrag. Doch wenn's nichts kostet außer Benzingeld und etwas Zeit, dann kann man sowas schon mal mitnehmen.
Und so rollten wir am Freitagvormittag (17.11.) im Transporter meiner Gastgeberin mitsamt 400 »Spanker's Delight«-Spielen gen Hamburg zur »Passion« mit der passenden Adresse »Modering 1«. Sie hatte alle noch vorhandenen Exemplare mitgenommen, um beeindruckende Stapel aufbauen zu können. Das taten wir mit beeindruckender Mühe ... 
Wie soll man so eine Messe beschreiben? Eine turnhallengroße Fläche im Erdgeschoß, eine ebensolche im Obergeschoß. Eine eindrucksvolle Zusammenballung von edelsten, teuersten Latex-, Leder-, Lack- und Stahlklamotten, Keuschheitsgürteln, »Toys«, d. h. Dildos, Ketten, Seilen, Korsetts, Korsagen, Schuhen - einfach alles, was eines Fetischisten und SMers Herz begehrt oder begehren könnte ...
Manche (insbesondere weibliche) Gäste waren so fesch aufgebrezelt, daß sie die Ausstellungsstücke glatt als Augenweide übertrafen, andere (insbesondere männliche) Gäste allerdings wirkten so, als seien sie gerade zerknittert dem Bette entstiegen ... 
Ich erlöste gerade genug, um das Benzingeld wieder reinzukriegen (wenn man gemächlich und sparsam fährt), und ich hörte einen Klamottenhändler beim Abbau zu einem anderen sagen: »Na, seid ihr auch nichts losgeworden?«
Direkt vis-à-vis von uns waren die SCHLAGZEILEN, die seit Jahren von einem Zeitschriften- und Buchverlag zu einem Gemischtwarenladen mutiert sind, bestens vernetzt in der Szene. Schräg gegenüber der belgische Keuschheitsgürtelmacher Walter Goethals mit seiner African Queen-Ehefrau, die staubsaugend eher wie ein verschüchtertes schwarzes Dienstmädel wirkte; bis auf die Anfangsstunden lief er die ganze Zeit mit einem KG und sonst nichts herum ... 
Auch viele Gäste gefielen sich (und meist auch anderen) in freizügigen Outfits. Es war gut geheizt, und fotografieren war verboten ...
Auch die Sklavenzentrale war mit einem Stand vertreten - der aber außer einem PC, einem Schild und zwei, drei Leuten nichts enthielt. Ich hab ja auch nichts mit denen zu besprechen, dachte ich. Leider wußte ich zum Zeitpunkt meiner Abreise noch nicht, daß die SZ einen kleinen Anschlag auf die gelisteten Stammtische vorhatte: Wer den Treffpunkt nicht öffentlich bekanntmachen wollte (wie der von mir frequentierte Stammtisch), der sollte zum 1.12.2017 von der Liste der öffentlichen SZ-Stammtische getilgt werden. Und da erboste sich der Leiter unseres Stammis zu Recht und trat einen 450-Antworten-Thread los, sichtlich einen Nerv treffend:
Stammis vor der Löschung?
Ganz so schlimm wurd's dann doch nicht, aber ich hätte den SZlern auf der Messe doch noch mal ins Gewissen reden sollen, wenn ich gewußt hätte, was die vorhaben ...
Am Samstagabend gab's nach 10 Stunden Beine-in-den-Bauch-stehen oder Sich-den-Hintern-Plattsitzen ab 21 Uhr noch 'ne SM-Party für die ganz Hartgesottenen und Unentwegten, also nicht für uns ... 
Ab und zu gab es leider laute Musikbeschallung, auch mit Hardrock oder Techno, meistens bis jemand bei der Messeleitung meckerte. Danach war dann für ein Stündchen Ruhe. Auf der Bühne im Obergeschoß fanden allerlei Darbietungen statt, z. B. von der feschen Fesslerin (»Riggerin«) Hera Delgado, die auch einen Stand auf der Messe hatte (hier ihre Videos, nicht nur zur Messe, und hier ihr Auftritt in der Wikipedia).

Von der feschen Hera läßt man(n) sich gerne fesseln ... 


 






















»Es freut mich, daß ihr, liebe SM-Gemeinde, so zahlreich an diesem Sonntagmittag erschienen seid. Laßt uns zum Wort zum Sonntag schreiten.« So wollte ich die Lesung einer meiner selbstgeschriebenen Kurzgeschichten einleiten und anschließend meinen rosa Glitzerhut zur Kollekte rumgehen lassen - es kam aber keiner. Zu spät in den Terminkalender reingeflickt und kaum beworben war die Veranstaltung ... 
Als ich einige Zeit später sah, daß die Angestellten des Restaurants den Rinderbraten mit Rotkohl und Klößen lieber selber aßen, als ihn Gästen aufzutischen, wußte ich: Das Ende ist nahe ... 
Endlich war es Sonntag, 19.11., 16 Uhr; 25 Stunden im Dienste des Buches, gut halb so viel wie bei der Frankfurter Buchmesse, waren vorüber. Abbau und Einladen in den Transporter, und um 16.40 Uhr waren wir unterwegs »heimwärts«, rechtschaffen müde.
Früh zu Bett gegangen, nach Mitternacht aufgewacht und getan, was ich zu Hause mangels Gerät nicht tun kann: fernsehen. Es kam die Absage von Christian Lindner an die nicht enden wollende Jamaica-Quälerei. »Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren. Auf Wiedersehen.« Chapeau! Eine gute Nachricht! Der gute Christian hat offensichtlich gelernt, sich nicht verbiegen zu lassen, nicht von den Grünen und nicht von Mutti Merkel.
Die Londoner Domina Lindi St. Clair erzählte mal, zu ihr seien viele konservative Hinterbänkler gekommen; etliche von denen wünschten, sie, die Domina, solle vor der Züchtigung eine Gummimaske mit den Zügen von Margaret Thatcher aufsetzen. Einige wollten auch mit einer Thatcher-artigen Handtasche eins übergezogen bekommen, wahrscheinlich derselben, die sie stets auf den Tisch von EU-Konferenzen auf den Tisch donnerte mit den Worten: »I want my money back!« - Bei der eisernen Lady kann ich so was verstehen, daß die Männer beeindruckt sind, gegenüber Mutti Merkel wäre so was völlig unwürdig ... Hier Lindners voller Wortlaut.


  
Merkel wird öfter als Domina dargestellt als Thatcher, und das dürfte ...


















... wohl am Euro liegen. Ohne Euro weniger Konfliktpotential.

















Und jetzt zu etwas ganz anderem ;-) :

Auch ganz nett: Tortenmesse in denselben Messehallen - auch mit süßen Stückchen ... :-)



Am Montagmorgen mit meiner Gastgeberin noch das Gartenschläger-Eck besichtigt: Die DDR-Grenze machte hier einen Knick, und Herr Gartenschläger starb, von den Kugeln von DDR-Grenzern durchsiebt, beim Versuch, DDR-Selbstschußanlagen abzubauen, siehe dieses Video.
Hier die geknickte Grenze:

Wenn's Heidekraut blüht, wird aus dem grünen Band ein rotes ...

 




















Weiterfahrt zu Verwandten bei Wolfsburg. Am Dienstag bei tristem, aber wenigstens mildem Regenwetter über Magdeburg-Halle-Suhl-Schweinfurt-Würzberg heimwärts, 10 Stunden lang. Im Thüringer Wald lag Schneematsch, aber wenigstens führte eine bestimmte Tankstelle noch die gute Bockwurst zu 1,80 € und den Mayonnaise-Kartoffelsalat ... ;-)
... und der fröhliche Tagesausklang war gesichert beim Tübinger Stammtisch Unser Huhn in der Papstgaststätte:

Halleluja - ein Wunder! Jeden Dienstag aufs neue!




















...

30 Stunden Üben für 3 Minuten Tanzen:
So ein Theater - einmal von der Bühnenperspektive aus


Blick von der Bühnenperspektive aus, nur daß das Publikum im Dunkeln sitzt und nur schemenhaft zu erahnen ist ...


Schon seit Jahren frequentiere ich den gleichen VHS-Steptanzkurs; Astaires sind wir alle nicht geworden, aber immerhin zweimal traten wir öffentlich auf, und diesmal, das dritte Mal, sollte es sogar im LTT sein, im Landestheater Tübingen, im Rahmen einer Anti-Aids-Benefizgala.
Schon die Ankündigung verschreckte einige: »Ich mach nicht mit!« Wir anderen wurden von Unruhe angesteckt. Nur noch x Wochen, und so vieles muß noch eingeübt werden, bis es sitzt, sitzt, sitzt ... Was für Klamotten? Was für eine Aufstellung auf der Bühne?
Wir trugen Schwarz, die Frauen mit roten Tüchern um die Hüften (»Beim Vormarsch braucht es rote Tücher, das wußte schon der Marschall Blücher« - nein, das ist albern). Ich entschied mich für einen rosa Glitzerhut und eine ebensolche Krawatte, mein einziger männlicher Mitstreiter begnügte sich mit einer roten Krawatte. 
Schon das LTT mal von innen und so quasi von hinten zu sehen war reizvoll. Ein verwinkeltes Gebäude mit allerlei Treppen und Gängen (schlimmer war's nur ca. 1980 beim Reutlinger Generalanzeiger) und mit einer Probebühne, die wir für letzte Übungen nutzten. Dazwischen entweder die Stepschuhe ausziehen oder ganz sacht auftreten, damit man's im Zuschauerraum nicht hört ...  
Schließlich saßen wir hinter der Bühne und hörten über Lautsprecher den Kabarettisten »zwei Nummern vor uns«. Ich dachte mir die ganze Zeit: Das hört sich an wie die Stimme von Martin Betz vom Stammtisch Unser Huhn, aber das kann doch wohl nicht sein ... Er war es. Kurz darauf saß er neben mir, schweißgebadet. (Er hatte seinen Auftritt vorher auch mal erwähnt, aber ich hatte es vergessen.)
Und diese Teilnehmerin vom anderen Stepkurs (wir waren aus zwei Gruppen gemischt) war mir zu Recht auch bekannt vorgekommen: Es war S. B. vom Tübinger Verlag Klöpfer & Meyer, der auf der Frankfurter Buchmesse 2009 dafür gesorgt hatte, daß unser Verlag (Marterpfahl) umziehen mußte, weg von Klöpfers Stand - und dafür die Standmiete erlassen bekam :-) (Sadomaso-Literatur als direkter Nachbar sei der Verlegersgattin unerträglich gewesen, sie habe sich furchtbar aufgeregt ;-)
Und dann war es auch schon Zeit für unseren Auftritt, den ersten nach der Pause. Einmarsch mit Tanzschritten, ohne Musik, dann weiter mit Robbie Williams, Straighten up and fly right, und nach drei Minuten war schon wieder alles vorbei. Applaus und Abgang.

Schlußakkord und »Schlußklatsch« - sekundengenau; ich mit Hut. (Bild: hjfux)


Bei Sekt und Buffet verfolgten wir auf einem Monitor die Auftritte nach uns, z. B. die atemberaubende Seilspringertruppe Team Jamm - »Weltniveau« hätte man in der DDR gesagt. Weltklasse.
Dann noch einmal alle Mitwirkenden dieses Abends auf die Bühne und artig verbeugen und Schlußapplaus und noch ein halbes Stündchen im LTT-Lokal abhängen.
Und schon hat unsere Lehrerin Blut geleckt: Vielleicht könnten wir die Choreographie in der Tübinger Kulturnacht noch mal bringen, damit sich das Lernen auch gelohnt hat? Und vielleicht noch eine neue, eine zweite ...?
Wir bleiben am Ball - oder besser in den Stepschuhen :-)

Es bleibt dabei: Heiraten ist eine umwerfende Erfahrung :-) :

(Daily Mail)

Bildunterschrift: „MARKLE, Philip, dear. MEGHAN MARKLE! Harry’s not marrying Angela Merkel!“ (... und die Hunde sehen wie Schlummerrollen aus ;-) )


Damit amen, over and out :-)

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