Zum Tag der Arrrbeit: Lohnt sich Arbeit eigentlich noch? Meine z. B.? Oder die meiner Autoren?
Als
Joseph von Westphalen in den 90er Jahren nach erfolgreichen (und guten)
Essaybänden seinen ersten (mittelmäßigen) Roman schrieb, verriet er
später: »Einen Fortsetzungsband wollte ich nur in Angriff nehmen, wenn
der erste Band mindestens 15.000 Käufer findet. Für weniger Leser mache
ich mir die Mühe nicht.« er hatte Glück, sein erster Roman kam über die
selbstgelegte Meßlatte. Goldene Zeiten - und ein großer Verlag
natürlich; für Kleinverlage sah's damals schon bescheidener aus.
Ein
Verlag wie MARTERPFAHL konnte eigentlich nur über das Internet groß
werden - der traditionelle Buchhandel meidet ihn, und so was wie
»Onanieren für Profis« oder »Windeln, Stöckchen, strenge Gouvenanten«
kauft auch kein Fan bei der langjährigen Buchhändlerin seines Vertrauens
...
Gleichzeitig macht mir das Internet aber auch das Leben
schwer: Mit Gratisbildern, die Bildbände überflüssig machen und wie Blei
bei mir im Lager liegen lassen, mit Gratis-Kurzgeschichten, die
papierene Kurzgeschichensammlungen überflüssig machen (daß das meiste
davon Müll ist, scheint viele Leser nicht zu stören; hoffentlich muß man
in künftigen Literaturgeschichten nicht lesen: »Von der hervorragenden
deutschen Kurzgeschichte des 21. Jahrhunderts ist leider nichts
erhalten; sie ging bei einem Festplattencrash verloren« oder »... sie
verflog, als ›die Wolke‹ sich verzog«). Von einer
Kurzgeschichtensammlung 5000 Stück zu verkaufen (wie bei »Ins Röckchen
gezwungen« und »Die Nacht hat 24 Stunden«), das könnte ich heute nicht
mehr, da können die Geschichten noch so gut sein.
Ist es aber
nicht auch für den Autor eine Beleidigung und Geringschätzung, wenn
immer weniger Leute bereit sind, für seine Geschichten einen
angemessenen Preis zu bezahlen, wenn sie seinen Fleiß und seine
Kreativität für lau oder für fast lau haben wollen? Und so ist das
leider. Einige meiner Autoren publizieren selbst oder über einen Verlag
ihre neuen Titel als Ebooks, mit durchaus mäßigem Erfolg, denn auch die
Preise sind überaus mäßig. Kaum einer scheint bereit zu sein, mehr als
zwei, drei Euro für ein Ebook auszugeben. Einer schrieb mir: »Der neue
Titel wurde vom Verlag zum Kampfpreis von 0,99 Euro auf den Markt
geworfen, und innerhalb von einem Monat waren 500 Stück verkauft. Danach
wurde der Preis auf 3,99 Euro angehoben, und der Verkauf brach auf 20
Stück pro Monat ein. Mein Honorar aus diesem Titel: rund 90 Euro.« Und
vorher hatte er sich beklagt, weil sich meine Auflagen ja »bei 300 Stück
einpendeln« würde. Ärgerlich, ja, 3000 Stück wären mir auch lieber,
aber mit 300 Stück hätte er wenigstens an die 400 Euro verdient.
Trotzdem wünsche er mir viel Glück - ja, ich werd's brauchen können ...
Ganz vom Schreiben von Erotikgeschichten abgekommen ist einer
meiner Erfolgsautoren (leider, leider). Ein Garantiehonorar in der Höhe
für 3000 verkaufte Stück hätte ihn wohl davon abgehalten, denn er meint,
wenn er einen Monat mit dem Schreiben eines Romans beschäftigt sei,
erwarte er daraus auch einen Ertrag, der wenigstens halbwegs einem
Monatseinkommen entspreche.
Tja, dann wird mir wohl nix anderes übrigbleiben, als einfach weiterzumachen ...
PS: Ein erfahrener Verlagsmensch sagte auf meine Gedanken, eventuell dem Amazon-»Advantage«-Programm beizutreten: »BLOSS NICHT!« - Werd' ich beherzigen. :-)
Möpse und more - Frühlingsgefühle zum Tag der Arrrbeit
»Wie sagte die Magd so schön?: ›Schicken ist fön!‹«
Frühlingsgefühle
allerorten - da tut es gut, sich mal einen Porno aus der guten alten
Zeit reinzuziehen, von 1974, als die 68er Liberalisierung - gerade in
puncto Sex und Pornographie - schon gelebte Realität war, aber die miese
Stimmung durch Wirtschaftskrise und Aids noch in der Zukunft lag:
Wenn die prallen Möpse hüpfen,
so der Link auf den Trailer.Typische Sätze: Sie: »Du bist echt ein
guter Bumser! Letzte Nacht bin ich neun mal gekommen!« - »Da hatte ich
einen schlechten Tag, Schatz.« Sie (später): »Du redest und redest, und
dann bumst du und bumst, und dann gibt es immer wieder Probleme!« - Eine
Nutte: »Dreimal spanisch und einmal griechisch und zweimal französisch
(...), das macht dann 1500 Mark!« Anwesende Frau, zornig: »Du verbumst
deinen Lohn!«
Schon typographisch ist dieser Film ein Kind
seiner Zeit. Leider endete der Versuch, einige Screenshots zu machen,
damit, daß gerade über den prallen, hüpfenden Möpsen immer dieses
STARTEN-Zeichen zu sehen ist, so daß der verehrte Leser doch bitte
selber direkt auf den Link oben gehen möge.
Mädels in Ketten
Wer es SMiger mag, der greife zu
Frauengefängnis (der Schweizer Film von 1976, nicht der US-Film von 1950). Hier derselbe Trailer auf
Youtube.
Die Nase habe ich mir damals an den diesbezüglichen Kino-Aushängen
plattgedrückt, die Bilder mit den halbnackten Frauen in Fesseln waren
beeindruckend:
Ja,
ja, ich weiß schon, beides sind nur Trailer, leider, leider - und bei
Filmen wie »Wo Gangster um die Ecke knallen« oder »Zigarren werden
nachts gerollt« - keine Erotikfilme - fand ich nicht mal einen solchen,
sorry.
Stalin als Vorbild, und »Putin wird schon bald genauso groß«
Julia Smirnova beleuchtet
hier
die Geschichte des russischen Rockerclubs »Nachtwölfe« (wir
berichteten), insbesondere wie sie sich von einem westlich-liberalen
Motorradclub in einen patriotisch-russischen verwandelten, dessen Chef
nun sogar Stalin als vorbildlich empfindet. Frau Smirnova wollte er
allerdings kein Interview geben, weil deren Artikel - hier eine
Auflistung - ihm mißfielen ...
Das letzte Bier wird allzu teuer ...
...
denn dann wird abgerechnet. Dann zahlen wir die Quittung für die
Geldschwemme, die Mario Draghi uns derzeit ebenso präsentiert wie
Niedrigzins und Euroschwäche gegenüber dem Dollar. Hier die fundierte
Darstellung von Roland Tichy:
Das letzte Bier ist sooo teuer. Auch nicht schlecht: seine
sieben Irrtümer zur Flüchtlingspolitik.
Feministin arbeitet probeweise als Nutte
Ist Nuttesein wirklich so erniedrigend, und sind Freier so fies, wie es immer heißt? Eine Feministin ermittelt
hautnah.
AfD am Scheideweg?
Die
Rechten, vor allem aus Ostdeutschland, werden immer einflußreicher in
der AfD, konstatieren die baden-württembergischen AfD-Abgeordneten
Kölmel und Starbatty. Es hagelt Rücktritte, vor allem von Liberalen, und
Merkel stellt schon mal den Sekt kalt. Der SPIEGEL zitiert Kölmel, der zu einem Bild, das die EU-Abgeordneten der AfD in lächelnder Verbundenheit zeigt:
»Das Bild ist leider Geschichte.« Auch der
Tagesspiegel
befaßt sich mit der Lage. Wahrscheinlich hat die JF recht mit der
Behauptung, wir erlebten vor unseren Augen eine Tragödie - den Zerfall
nämlich einer hoffnungsvoll gestarteten Alternative für Deutschland.
Erste Zeitungen melden: AfD unter 5 %. Gut, Außenstehenden kann es egal
sein, aber nicht denen, die (wie ich) auf eine liberal-konservative,
euro- und EU-kritische Alternative gehofft hatten. Es ist wohl bald Zeit
für mich, meinen Hut zu nehmen *mildeseufz*.
Die Sozis und die Diktatoren
Schröder hat's vorgemacht mit seinem Job bei Gazprom, Tony Blair berät seit 2011 den kasachischen Diktator Nasarbajew:
Die Sozis und die Diktatoren.
Keuschgehaltene Knackis
Als ob die Knacki's nicht schon schwer genug hätten - jetzt verbietet ihnen eine moralinsaure Berliner Regierung
auch noch die Pornos. Aber die Nichtknackis sind auch nicht viel besser dran - die Bezirksregierung Friedrichshain-Kreuzberg
verbietet sexy Werbung. Das ist ja fast so schlimm wie Jürgen Todenhöfers Ergüsse:
Einmal Kalifat mit Frühstück.
Poetischer Tango
Mai
ist's (demnächst), alles blüht auf, die Lilien noch nicht, vor allem
nicht in Finnland - um so liebevoller besang man sie: »Liljankukka«,
»Lilienblüte«, hier in einer
poetischen italienischen Version.
Und das war's mit dieser ellenlangen Mai-Postille. Einen wunderschönen arbeitsfreien 1.5. wünsche ich! :-)