Himmel und Hölle

Die Sonntags-FAZ sorgt doch immer wieder für Unterhaltung. Diesen Sonntag gab es einen ganzseitigen Artikel der Moskauer Korrespondentin, der in Tagebuchform das ganze Ausmaß die Gesetzlosigkeit Rußlands, dieses Landes mit der vierfachen Mordrate der USA, schilderte: Immer wieder fahren Oligarchen in gepanzerten Limousinen Fußgänger und Kleinwagen platt, und nichts geschieht, gegen Investoren und Straßenbauer Opponierende werden zu Krüppeln geschlagen, und nichts geschieht usw. usf. Daneben eine Kurzmeldung: »Ein Gemälde des britischen Künstlers Mark Sinckler schockiert im Moment die Londoner Bürger. Der muslimische Künstler stellt nun, pünktlich zum Start der Untersuchungen über das Bombenattentat vom 7. Juni 2005, ein Gemälde aus, das den vom Selbstmordattentäter Hasib Hussain gesprengten Bus der Linie 30 zeigt. Aus dem zerstörten Bus steigen vier Engel in den Himmel, welche die vier an den Anschlägen beteiligten Attentäter symbolisieren. Auf der anderen Seite werden viele nackte Menschen zur Seite aus dem Bild gezogen, was darauf hinweist, daß die Seelen der getöteten Passagiere in die ewige Verdammnis gehen müssen. Das Bild ist nur eine Meile von dem Ort ausgestellt, in dem die 13 Pendler sterben mußten. Trotz des geringen Preises von 3.500 Pfund hat sich aber bisher kein Verkäufer gefunden.«

Himmel oder Hölle? Das ist hier die Frage - für uns, für den abgebildeten Herrn wohl eher nicht ...

Eigentlich wären schon 3,50 Pfund zuviel für dieses Haß-Werk.

Die heutige Montagsausgabe der FAZ berichtet, daß der Großmufti Ägyptens bei seinem kürzlichen Besuch in der Schweiz die Einrichtung eines Gremiums von Rechtsgelehrten zur Abfassung von Fatwas für die Eidgenossenschaft anregte. Das fehlt dem Alpenländchen gerade noch ... Er stieß zwar auf Widerspruch auch von seiten schweizerischer Muslime, aber allein schon auf eine solche Idee zu kommen ist bereits ... nun, zeugt nicht eben von Einfühlungsvermögen, sagen wir es mal so.

Einen Mangel an Einfühlungsvermögen zeigt auch Nicolas Blancho, ein zum Islam Konvertierter aus Biel, der Verbindungen zu Terroristen hat, Steinigungen billigt und die Scharia gern in der Schweiz eingeführt sähe. Hier einer von mehreren Artikeln über diesen Herrn: Tagesanzeiger.

Wann war der Anschlag in London? 2005? Vor einigen Tagen las ich beim Archivieren von mir aufgehobener Zeitungsausschnitte der FAZ auf der Rückseite eines Artikels von 2005 eine Meldung aus Belgien: Belgische Parlamentarier sagten ein gemeinsames Bankett mit iranischen Politikern ab, weil die verlangten, daß auf dieser Veranstaltung kein Alkohol ausgeschenkt werden solle. Wohlgemerkt, die Iraner verzichteten nicht nur selbst auf Alkohol (was ihnen selbstverständlich freistand), sie verlangten, daß auch die Belgier keinen haben sollten. Damit unterscheiden sie sich in nichts von jenen Neuköllner muslimischen Eltern, die verlangen, daß die ganze Schulkantine schweinefleischfrei zu sein und am Ramadan geschlossen zu sein habe, nur weil sie selbst es so präferieren. Der Rest der Welt soll nach der muslimischen Pfeife tanzen. - Als dann noch ein führender muslimischer Politiker sich weigerte, einer Frau, in diesem Falle der belgischen Parlamentspräsidentin, wenn ich mich recht entsinne, die Hand zu schütteln, sagte die wiederum einen geplanten Empfang ab (ebenfalls 2005).

Wie weit weg erscheinen heute die 70er Jahre! Türkische Mädchen, die damals in Deutschland aufwuchsen, berichten, damals habe das Kopftuch überhaupt keine Rolle gespielt. (Und der Ramadan meiner Erinnerung auch nicht.) So ändern sich die Zeiten, und das nicht zum Besseren ...

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