16.6.06

Urlaubsreif;-)

Hallo Freunde,

diese letzte Rundmail schreibe ich vom Internetcafé aus, weil seit Mittwochnachmittag mein DSL zusammengebrochen ist. Zusammengebrochen ist auch meine Klotür zu Hause - als sie gestern abend blockierte, sich die Klinke nimmer bewegen wollte, mußte ich sie aufbrechen, und jetzt hängt sie traurig in den Angeln ;-) Kein Klo gibt's auch hier im Internetcafé, ich mußte hier eben unterbrechen und 100 Meter weit zu McDoof wandern, um mich erleichtern zu können ...

Alles ist total meschugge jetzt: Im Fitneßstudio wurde ich angemeckert, weil ich meine Turnschuhe vergessen hatte und in meinen Wildlederschuhen mit ganz sauberer Sohle auf dem Laufband joggte. (So langsam verstehe ich meine langjährige Steptanzlehrerin und ihren Haß auf kleinkarierte Hausmeister, die immer »mein Fußboden, mein Fußboden!« jammern, als ob sie ihn selbst bezahlen müßten. Wenn die Hausmeister woanders auch so pingelig wären, hätte der berühmte 80jährige Steptänzer »Mr. Sandman«, Spezialist für Schleifschritte auf sandbestreutem Boden, niemals so berühmt werden können;-). - Bei uns im Ort stellten Mittwoch alle ihre gelben Säcke raus, obwohl gar keine Abfuhr anberaumt war (ich folgte dem kollektiven Wahn, dachte mir »Vielleicht hab ich mich ja geirrt?«, aber nein, es war nur kollektive Blödheit).

Alle guten Hosen (die mir passen) sind in der Wäsche; derzeit trage ich ein löchrige alte Hose, und zwei Tage lang bin ich nur im Schottenrock rumgelaufen und rumgefahren - auf dem Motorroller. Fazit: Ab Tempo 50 empfiehlt es sich, den Rock unterzuklemmen, sonst wird's nicht nur gefährlich, man fühlt sich auch wie Marilyn Monroe in der berühmten Szene, wo sie über einem Luftschacht steht :-) Das hat aber auch was, mit wehendem Kilt vom Radar geblitzt zu werden - mir kann ja nichts passieren, hab ja kein Nummernschild vorne!

Die Sozialversicherung hat eine Betriebsprüfung anberaumt, aber das ist noch weit weg. Für die Reise (nach Berlin und Moskau, wo mein Brüderchen Austauschstudent an der Lomonossow-Universität ist) ist alles geritzt. Meine Güte, der weißrussische Diktator Lukaschenko wollte für die simple Durchfahrt mehr wissen (zweiseitiger Fragebogen) als Herr Putin für die simple Einreise. Ob mir schon mal ein weißrussisches Visum verweigert worden sei; ob ich schon mal wegen gesetzwidrigen Verhaltens aus Weißrußland ausgewiesen worden sei ;-) ... Es wäre doch besser gewesen, in Riga den Zug zu besteigen, da kommt man gleich direkt nach Rußland, ohne weißrussisches Gebiet zu berühren.

Da ich erst in den ersten Julitagen wieder zu Hause sein werde, kommt dieses Mal meine übliche Rundmail mit der Hitliste erst ein wenig später. Alles andere - Verträge etc. pp. - muß eben noch bis Juli warten. Bei dringenden Anfragen an den Verlag bitte vorläufig diese Adresse hier benutzen, von der aus ich schreibe:

ruthmor@gmx.ch

Die Verkaufszahlen jedenfalls sind gut, die Verkaufsziffer vom ersten Halbjahr 2005 ist jedenfalls schon um rund 10 % überschritten.

Mit etwas eiligen Grüßen an alle

Rüdiger Happ

6.6.06

Friedrich Merz, der Bierdeckel und die Anlage EÜR

Auf einen Bierdeckel solle sie künftig passen, die Steuererklärung, forderte der Unionspolitiker Friedrich Merz im Frühjahr 2005. Das war wohl übertrieben, aber nur wer mit hohen Forderungen in die Verhandlungen geht, kann im Endeffekt viel erreichen. Daß etwas in puncto Steuervereinfachung getan werden muß, darüber waren sich eigentlich alle einig in dem Land, das angeblich die meisten Steuergesetze weltweit erläßt, die kompliziertesten, nervtötendsten.

Alle waren sich einig, aber die Verwaltung arbeitete weiter daran, alles noch weiter zu verkomplizieren. Im Sommer 2005 – es war also noch nicht mal die Große Koalition mit ihren typischen Kompromissen schuld! – geißelten Zeitungsartikel die geplante neue Anlage EÜR zur Steuererklärung.

EÜR, das bedeutet »Einnahmeüberschußrechnung«. Also genau das, was ich immer noch mache … Statt einer komplizierten doppelten Buchführung macht der Kleingewerbetreibende da einfach eine Übersicht »Was kommt rein, was geht raus«. Basta. Aber das wäre wohl zu einfach. Die neue Anlage EÜR fordert ein genaues Aufdröseln der einzelnen Ausgabenposten, was ich mit meinen einfachen Mindestbuchführungsformularen mit ihren wenigen Spalten ebenso wenig leisten kann wie das nachträgliche Aufdröseln der unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze. In den einzelnen Rechnungen halte ich die unterschiedlichen Sätze natürlich auseinander und berechne alles genau, aber in der gesamten Monatsübersicht stehen nur zusammengerechnete summarische Posten, so viele Spalten kann man auch gar nicht in eine ausdruckbare DIN-A4-Datei pressen. Das alles noch einmal aufzudröseln oder von vornherein getrennt zu erfassen bedeutete Riesenmehraufwand, mehrere zusätzliche Arbeitstage meines Assistenten, genau wie das Aufdröseln der einzelnen Ausgabenposten (»Honorare«, »Waren« etc. pp.) bei der neuen Anlage EÜR. Das schmälert meinen Gewinn und die Steuern, die dem Staat zufließen. Mit anderen Worten: Der Staat schießt sich dabei selbst ins Knie. Wann werden die Finanzämtler das endlich begreifen?

Ich habe in meine Anlage EÜR nur die pauschalen Posten eingetragen und ansonsten die fotokopierten Monatsübersichten beigelegt, da könnten die Finanzämtler alle Posten einzeln ersehen, nur eben nicht nach Ausgabengruppen zusammengefügt, so wie sie’s gerne hätten. Mal sehen, was jetzt passiert. Dieser Statistikwahn bringt einem Unternehmen keinen Pfennig Mehrgewinn. Ob man das den Beamten klarmachen kann?

Im Schlafanzug durchs Weltall - im seidenen Morgenrock in den Nahkampf?

Wußten Sie schon, daß die Mannen in "Raumschiff Enterprise" Schlafanzüge trugen? Wenn man es weiß, sieht man es auch ... Wenn Schl...